CAP ist ein Supermarkt, der sich darauf spezialisiert hat, behinderte Menschen einzustellen und langfristig und fair zu beschäftigen
Als behinderter Mensch hat man es oft nicht leicht im Leben und oft werden einem Steine im Weg gelegt. Besonders auf dem beruflichen Weg! Denn Arbeitslosigkeit ist etwas, das einem gehandicapten Menschen persönlich betroffen macht.
Natürlich, es gibt die Behindertenwerkstätten, aber der Traum bleibt ja trotzdem der gleiche: eigene Selbstständigkeit und ein voll anerkannter Beruf. Man möchte sich ja irgendwie gesellschaftlich einbringen, ein Teil von ihr sein – kurzum, man möchte gebraucht werden.
Aber viele Arbeitgeber scheuen sich davor, mehr als ihrer vorgegebenen Quote entsprechend einzustellen, weil sie nicht wissen, wie sie solches Personal fördern und beschäftigen können und sollen.
,,Kann der das denn auch?“ Fragt sich so mancher Geschäftsführer, wo ein behinderter vielleicht verletzt mit der Nase rümpfen würde. Natürlich kann er. Man muss es ihm nur zutrauen, man muss es ihm nur eben öfter erklären und man muss Geduld haben. Aber das haben viele eben nicht. Und viele haben auch Berührungsängste.
CAP nicht. CAP grabscht mitten rein, wo viele sich zieren. CAP macht vor, woran viele sich ein Beispiel nehmen sollten: soziale Kompetenz und wirkliche, echte Barrierefreiheit. CAP ist ein Supermarkt, wo die meisten Menschen behindert sind. Geistig oder körperlich – das spielt keine Rolle. Hier bekommen behinderte Menschen eine echte Chance und echte Arbeit, die auch ,,echt“ bezahlt wird, nämlich anständig.
Die Kunden haben sich daran gewöhnt, dass die Mitarbeiter besonders engagiert sind, sich auch mal einmischen: ,,Nehmen Sie den Joghurt, da sind Erdbeeren mit drin!“ und dass es auch oft kleinere Probleme gibt, dass man Dinge öfters erklären muss.
Geduld ist das Zauberwort. Bei behinderten gibt es eben auch mal schlechte Tage, an denen es nicht so ,,läuft“. Hier ist das kein Problem. Hier findet jeder die seine passende Nische und wird von den gesunden Menschen liebevoll aufgefangen, wenn es auch mal nicht so funktioniert. Viele Firmen wenden sich an das soziale Projekt, wenn sie ihre Quote nicht erfüllen können. So geraten Menschen an einen Arbeitsplatz, wo sie sonst nur Perspektivlosigkeit finden würden.
Ein Supermarkt wie jeder andere. Nur mit dem Unterschied, nicht nur den Obstand, sondern auch das Herz, am rechten Fleck zu haben 🙂 . Ein toller Beitrag zum Thema Barrierefreiheit, weil gerade der Beruf ein großes Problem im Leben eines gehandicapten Menschen ist.