„Crazy“, ein Buch von Benjamin Lebert, erzählt die Geschichte eines halbseitig gelähmten Jungen
Heute empfehle ich euch mal wieder ein Buch bzw. Film, der mich durch meine Jugend begleitet hat. ,,Damals“ herrschte ein regelrechter Boom um „Crazy“, ein Buch von Benjamin Lebert.
Ich denke, die meisten Leser dürften dieses Buch noch kennen? Ich meine, der berühmte Prinzenrollenkeks auf dem Baumstumpf ist doch ein mittlerweile kultiges Bild, oder nicht…? 😉
Für die, die es tatsächlich nicht kennen: Benjamin Lebert ist halbseitig gelähmt und hat seine Erfahrungen – besonders als pupertierender Teenager – schriftlich festgehalten.
In seinem Buch „Crazy“ erzählt der Junge von dem ganz normalen Teenager-Wahnsinn. Er kommt von einem zum anderen Internat, ist schlecht in Mathematik und wie so viele junge Männer erst einmal frustriert und in sich gekehrt. Auf dem Internat, um das in der Geschichte geht, stellt Benjamin sich seiner neuen Klasse vor: ,,Hallo Leute, ich heiße Benjamin und bin ein Krüppel.“
Doch das hält ihn nicht davon ab, die ganz normalen Probleme lösen zu müssen, wie sie andere Jugendliche auch haben.
Er findet Anschluss und Freunde, verliebt sich – natürlich – und den sporadischen Feind gibt es auch. Fast könnte man meinen, er ist gar nicht behindert, so sehr ist die halbseitige Lähmung Teil von ihm. Benjamin ist eben Benjamin. Kein Mensch schert sich ernsthaft um das hinterher gezogene Bein. Am Ende ist er eben einer von ihnen – und muss genauso wie alle anderen sich selbst befriedigen, um mit seinem Sperma den Keks zu treffen und als er nicht trifft – den Keks essen.
Zu dem Buch gibt es auch einen Film und beides war lange Zeit Kult. Und ich glaube heute, dass es nicht die Behinderung war, die ja das Ganze eigentlich auszeichnen sollte, sondern die Geschichte drum herum. Jeder fand sich irgendwie in seinem Leben wieder, man hatte doch dieselben Probleme. Und außerdem war Benjamin sympathisch, liebenswert. Ein toller Typ eben. Ich war genauso wie meine Mitschülerinnen auch ein bisschen verknallt in ihn 😉 .
Deshalb empfehle ich das Jugendbuch auch gerne weiter, denn diese Geschichte ist ein schönes Beispiel dafür, dass Behinderung genauso normal und alltäglich ist, wie eine Allergie. Oder rote Haare oder Sommersprossen. Wenn gleich auch sehr viel anstrengender und einschränkender, dennoch empfinden besonders Jugendliche denselben Weltschmerz wie alle anderen. Der erste Pickel, die erste Knutscherei und die erste Party – all das muss ausgiebig erlebt und ausprobiert werden.