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Hoffnung Cochlea Implantat?

Für Taubheit oder starke Schwerhörigkeit gibt es mannigfache Ursachen. Bei altersbedingter Schwerhörigkeit beispielsweise helfen oft Hörgeräte, die je nach Bedarf in das Ohr eingesetzt oder rausgenommen werden können. Das ist bei einem Cochlea Implantat anders, denn wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei um eine Hörhilfe die operativ eingesetzt wird.

Das Implantat ist für Menschen geeignet die an einer Innenohrschwerhörigkeit leiden, eine Schädigung der Sinneszellen des Innenohrs. Diese kann angeboren sein, durch frühkindliche oder spätere Infektionen und alters- oder unfallbedingt auftreten. Sind die Sinneszellen so stark geschädigt, dass auch eine Verbesserung der akustischen Wahrnehmung durch ein Hörgerät nicht gewährleistet ist, so kann diese Hörprothese dem Betroffenen das Leben leichter machen. Der Hörnerv muss allerdings noch intakt sein, damit diese Methode wirksam ist.

Der Begriff stammt aus dem Englischen und heißt dort Cochlear Implant (CI). Die Cochlea ist die Innenohrschnecke, es müsste also eigentlich kochleares Implantat heißen. Die Verwendung mit einem ‚r‘ findet sich jedoch auch im Deutschen teilweise, bezieht sich aber auf einen Hersteller des Gerätes.

Doch wie funktioniert dieses Implantat eigentlich? Zuerst einmal zum Aufbau: Es besteht aus drei Teilen, dem Elektrodenbündel, dem Sprachprozessor (SP) mit einer Sendespule und dem Empfangsgerät. Das Elektrodenbündel wird während der Operation in die Gehörschnecke des Innenohrs hineingeschoben. Im Knochen über und hinter dem Ohr wird später das Empfangsgerät eingesetzt, welches mit einem kleinen Mikrofon Schallwellen aufnimmt und an den Sprachprozessor weiterleitet. Die Operation wird unter Vollnarkose durchgeführt, man bekommt also von alledem nichts mit.

Nach der OP braucht der Patient eine intensive Nachbehandlung in speziellen Einrichtungen, die eine Hör- und Sprachtherapie und eine optimal Einstellung der Prothese beinhaltet. Wird das Implantat noch vor dem zweiten Lebensjahr eingesetzt so kann eine annähernd normale Sprache und vergleichsweise gutes Hören erzielt werden. Für Betroffene findet sich hier ein Verzeichnis von Selbsthilfe Gruppen deutschlandweit.

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