Alltag

Infantile Cerebralparese

Unter Cerebralparese versteht man wörtlich übersetzt eine unvollständige Gehirnlähmung. Da diese Gehirnerkrankung in Folge einer frühkindlichen Schädigung manchmal schon im Mutterleib auftritt, spricht man von infantiler Cerebralparese. Diese zieht meist schwerwiegende Beeinträchtigungen und Verzögerung in der Entwicklung des Kindes nach sich.

Infantile Cerebralparese – Gründe und Krankheitsbild

Die Gründe für infantile Cerebralparese liegen meist schon in der Schwangerschaft. Durch Mängelernährung, Drogen-, Akohol- und Nikotinmissbrauch, Unfälle wie schwere Stürze, Infektionskrankheiten wie Herpes, Röteln und Toxoplasmose, aber am häufigsten durch Sauerstoffmangel bei Frühgeburten, kann eine Hirnblutung oder Entzündungen der Hirnhäute beim Fötus ausgelöst werden, zu deren Folge leider häufig die infantile Cerebralparese zählt.
Je nach Lage der befallenen Hirnzellen kann es zu Bewegungsstörungen, Lähmungen, aber auch Rückfälle und Beeinträchtigungen in der geistigen Entwicklung kommen.
Spastische Anfälle, versteifte Körperhaltungen, Probleme mit Gleichgewichts- und Bewegeungskoordinationen, verzögerte bis gestörte Sprachentwicklung, Beeinträchtigungen in des Wahrnehmungsapparats, geistige Spätentwicklung, Muskelzittern, sowie Fehlstellung der Gelenke sind nur ein paar der Folgen, unter denen die Patienten ein Leben lang leiden.

Die Untersuchungsmethoden um eine Infantile Cerebralparese zu erkennen sind sehr umfangreich, da eine Erhebung der Krankheitsgeschichte und eine vollständige körperliche Untersuchunge erforderlich ist.

Therapierbar ist die Krankheit leider nicht, die Symptome lassen sich jedoch sinnvoll behandeln. Orthopädische Operationen, Medikamente bei psychischen Störungen, Logopädie zur Sprachförderung, sowie Krankengymnastik und Ergotherapie gehören zu den gängigen Therapieformen und leisten wichtige Schritte zum Wohlbefinden der Erkrankten.

Entwicklung und Alltag von infantile Cerebralparese Patienten

Viele Menschen mit infantiler Cereblaparese sind ihr Leben lang auf Hilfe und Betreuung angewiesen. Häufig ist ein Rollstuhl im Alltag nötig. Epileptische Anfälle können Stürze auslösen, die nicht selten schwere Verletzungen und Knochenbrüche nach sich ziehen. Selbst wenn ein Kind, das unter infantiler Cerebralparese leidet, lediglich körperlich beeinträchtigt ist, die geistigen Fähigkeiten sowie die Sinnesorgane jedoch denem eines gesunden Gleichaltrigen entsprechen, haben die Eltern mit einem enormen Verwaltungsakt zu rechnen, wenn sie ihr Kind in einer Regelschule anmelden wollen, da Lehrer während ihres Studiums nicht auf diese besondere Situation vorbereitet werden. Doch kann eine möglichst normale Ausbildung sehr gut gegen soziale Isolation und Minderwertigkeitsgefühlen bei den Patienten vorbeugen.

Weitere Infos zur Erkrankung gibt es hier

Voriger Beitrag

Katarakt - Dem Grauen Star mit einer Katarakt Operation entgegenwirken

Nächster Beitrag

Behindertenwerkstatt: Chance auf ein normales Leben