Kinderlähmung ist auch heute noch ein wichtiges Thema!
Leutchens in meinem Alter dürften sie noch kennen: Das süß bittere Zuckerstück als Impfung gegen die Kinderlähmung. Auch ich habe noch in der Grundschule „schlucken“ müssen, mittlerweile gilt Kinderlähmung zumindest in Deutschland als „besiegt“.
Die Kinderlähmung wurde in den 60er und den 70er Jahren schwer bekämpft und gilt heute als besiegt. Eine vom aussterben bedrohte Krankheit, die zu vielerlei Behinderungen führen kann. Doch viele Betroffene leiden heute an den Spätfolgen: 20 – 30 Jahre können die Symptome der Erkrankung „ruhen“ und tauchen dann neu auf: Lähmungen, Atembeschwerden, Erschöpfungszustände und Fieber sind nur einige der Beispiele.
Doch diese Menschen bekommen heute kaum Hilfe. Dieser Artikel erzählt von einer Selbsthilfegruppe in Kiel, die sich darüber beschwert, dass die Behörden dieses einfach „aussitzen“, weil der „Restbestand“, die daran erkrankt sind, ohnehin bald „verschwinden“. Kuren werden also nicht bewilligt und ansonsten wird effektive Hilfe eher ignoriert als bewilligt. Ich finde das ziemlich mies, um es einmal gelinde auszudrücken.
Denn Kinderlähmung ist nur für die Deutschen ein lebendes Fossil. Im Ausland ist die Krankheit noch immer ein akuter Notzustand und die Ansteckung für die Deutschen leider immer noch möglich. Deshalb sollte auch heute keinesfalls auf Impfung verzichtet werden und die Krankheit – und besonders die Betroffenen – mit gebührendem Respekt behandelt werden, wie ich doch meinen würde.
Unsere Gesundheitsreform ist nunmal eine lukrative – keine hilfsbereite mehr. Die Finanzen sind nunmal immer wichtiger, als die humanistische Weltanschauung. Schade!