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Menschen mit Behinderung sollen besser Arbeit finden – Ein Programm in Sachsen hilft

Menschen mit Behinderung haben es immer noch schwer, einen Arbeitsplatz zu finden, obwohl viele von ihnen ausreichend für freie Stellen qualifiziert wären. Ein Programm in Sachsen soll die Job-Vermittlung Behinderter fördern, ist aber noch kaum bekannt.


Trotz des aktuellen Fachkräftemangels haben Menschen mit Behinderung immer noch erhebliche Probleme angemessen in die Arbeitswelt integriert zu werden. Viele Behinderte verfügen zwar über Facharbeiterausbildungen oder sogar Hochschulabschlüsse, scheitern jedoch häufig an Vorurteilen, mangelnder Aufklärung und nicht zuletzt den Barrieren in den Köpfen vieler Arbeitgeber. Die „Allianz Arbeit und Behinderung“ in Sachsen will diesen Defiziten entgegenwirken.

„Allianz Arbeit und Behinderung“ – Bessere Job-Vermittlung für Behinderte

Die „Allianz Arbeit und Behinderung“ ist ein Programm, welches seit einem Jahr in Sachsen dazu beitragen soll, schwerbehinderten Menschen eine Möglichkeit zu bieten, besser eine Ausbildung, sowie eine Festanstellung am Arbeitsmarkt zu erhalten. Es wurde ein Netzwerk gegründet, das für kleine und mittlere Unternehmen eine Unterstützung bei der Vermittlung behinderter Arbeitnehmer darstellt, welches die Betriebe stärker für das Thema sensibilisiert und das dabei verstärkt über Förderangebote informiert. Inzwischen gehören 21 Partner aus Wirtschaft, Politik und von Wohlfahrtsverbänden dem Programm an, deren Arbeit bereits Früchte trägt. Um Nachteile durch die Einstellung Behinderter auszugleichen, kann beispielsweise ein Zuschuss von bis zu 70 Prozent der Lohnsumme gewährt werden, welcher dann bis zu 96 Monate gezahlt wird.

Projektpartner Bundesagentur für Arbeit bietet ein Prämiensystem

Die Bundesagentur für Arbeit stellt einen der Projektpartner der „ Allianz Arbeit und Behinderung“ dar und will die Integration der Behinderten am Arbeitsmarkt mit einem Prämiensystem unterstützen. Dabei werden in Abhängigkeit von der Betriebsgröße bis zu 3000 Euro auf einen Arbeitsplatz in Sachsen gezahlt, wenn dieser von einem behinderten Arbeitnehmer unbefristet besetzt wird. Auch befristete Arbeitsverträge, die mindestens ein Jahr bestehen, können mit Fördergeldern bezuschusst werden.

Leider sind diese Möglichkeiten, die die Projekte rund um die „Allianz Arbeit und Behinderung“ bieten, bei vielen Unternehmen noch weitestgehend unbekannt, was nun durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit geändert werden soll. Denn nach wie vor haben arbeitssuchende schwerbehinderte Menschen noch nicht ausreichend von der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt profitiert. Aufgrund des demografisch bedingten Fachkräftemangels und der guten Konjunkturentwicklung müssten es diese Menschen eigentlich inzwischen leichter haben einen Job zu finden, doch die Quote der Einstellungen behinderter Arbeitnehmer liegt in Sachsen mit 3,9 Prozent noch immer deutlich unter den gesetzlichen Mindestgröße und den geforderten und gewünschten 5 Prozent.

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