Alltag

„Million Dollar Baby“ ist ein Film über die Unberechenbarkeit des Lebens

Auch, wenn ich euch letztens schon einen Film empfohlen habe, so muss ich es heute noch ein letztes Mal tun. Denn ich sah letztens „Million Dollar Baby“.

Ich glaube, der Film ist relativ unbekannt, da ich bei der Frage: ,,Kennst du diesen Film?“ immer nur die Verneinung beantwortet komme. Dabei spielt Clint Eastwood in einer der Hauptrollen und der Film hat vier Oscars abgesahnt!
In diesem Film geht es weniger um die Barrierefreiheit, als mehr um die typische Hollywood-Dramaturgerie. Trotzdem fand ich „Million Dollar Baby“ toll.

Es geht hierbei um ein junges Mädchen voller Hirngespinnste, wie wir sie alle haben 😉 . Sie hat fast kein Geld, kellnert in einem Café und hat keine Familie. Dafür einen Traum: Profiboxerin zu werden!
Das schmächtige Mädchen geht in ein Box-Studio, wo sie auf einen legendären Trainer trifft (gespielt von Clint Eastwood), von dem sie gerne trainiert werden möchte. Er lehnt das kratzbürstige Mädchen ab, sie sei zu alt, zu zierlich und zu… alles eben.
Sie ist geknickt, aber unbeirrt. Sie kommt jeden Tag, boxt für sich in einer hinteren Ecke und wird als Außenseiterin verpöhnt (typisch Hollywood, wie wir es kennen).

Irgendwann wird der Hausmeister auf sie aufmerksam und hilft ihr mit ein paar kleinen Tricks. Die Unbeirrtheit fällt auch dem Trainer auf, er wird noch einmal aufmerksam und nimmt sich des Mädchens irgendwann auch an. Und, siehe da, sie ist natürlich ein Naturtalent, sie trainiert unerbittlich und plötzlich hat sie ihre ersten Wettkämpfe.
Sie sahnt viel Geld ab und möchte natürlich die Weltmeisterschaft gewinnen. Und, natürlich, kommt sie auch ins Finale, wo sie gegen ihre absolut Rivalin boxen muss (Hollywood, ich sag´s ja…).

Die Rivalin aber boxt mit unlauteren Mitteln, was einen schlimmen Sturz unserer Kellnerin zur Folge hat. Der Unfall bedeutet ihre Querschnittslähmung, eine Pathophysiologie, die bedeutet – wie wir aus meinem vorletzten Artikel ja auch gelernt haben 😉 , dass sie komplett gelähmt ist und bleiben wird. Lediglich ihr Kopf ist davon nicht betroffen.
Der einzige, der das Mädchen besucht, ist ihr Trainer, der sich mittlerweile zu einem emotionalen Ersatzvater entwickelt hat. Und sie verlangt von ihm die Sterbehilfe, da sie jetzt ,,bereit“ ist. Denn sie hat ihren Traum gelebt. Und alles, was sie wollte, gehabt. Und alles, was sie jetzt noch wollen könnte, kann sie nicht mehr erreichen.

Ich werde euch jetzt natürlich nicht verraten, wie der Film ausgeht. Aber das Thema ist soweit klar, oder? Ich empfehle euch den Film, weil er auf dramatischer Weise darstellt, wie das Leben auch tatsächlich ist: unberechenbar. Und manchmal sehr ungerecht. Er zeigt die schonungslose Behinderung und wie schnell sie uns alle treffen kann. Dass es keine Sicherheiten im Leben gibt, keine Versicherung, keine Gesundheit, die mit Geld zu kaufen wäre. Wir haben keine Rechte, nur ein Privileg. Jenes, zu leben. Nicht mehr und nicht weniger.

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