Alltag

Wie funktioniert ambulante Intensivpflege?

Mit Hilfe der ambulanten Intensivpflege können auch schwerkranke Menschen mit sehr hohem Pflegeaufwand in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung betreut werden. Das betrifft sowohl Wachkoma-Patienten als auch andere Monitoring-Patienten und künstlich beatmete oder Atem-unterstützte Patienten, also Menschen, die rund um die Uhr Betreuung benötigen. Eine weitere Möglichkeit sind Wohngruppen, in denen mehrere Intensivpflegefälle betreut werden. Auch hier wird versucht, den Patienten eine Häuslichkeit zu schaffen und ihnen die unpersönliche Krankenhaus-Atmosphäre zu ersparen.

Die Idee der ambulanten Intensivpflege

Adriano Pierobon, ein bekannter Gerontologe kam vor etwa 20 Jahren auf die Idee, kranken und behinderten Menschen die Möglichkeit zu bieten, trotz schwerer Handicaps weiter zu Hause leben und ein Stück Alltag behalten zu können. Die Schwierigkeit bestand darin, dass die Angehörigen allein eine solche Pflege auch bei größtem Engagement nicht leisten konnten und es auch nicht ausreichte, wenn ein- oder zweimal pro Tag ein ambulanter Pflegedienst zu Hilfe kam. Je nach Art der Erkrankung oder Behinderung geht es bei manchen Patienten um eine professionelle medizinisch-pflegerische Betreuung rund um die Uhr. Es mussten also spezielle Pflegedienste entstehen und geeignete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefunden und entsprechend ausgebildet werden. Andererseits musste auch die Übernahme der sehr hohen Kosten für eine ambulante Intensivpflege geregelt werden.

Die Kosten der ambulanten Intensivpflege

Alle gesetzlich Versicherten haben in Deutschland einen Rechtsanspruch auf umfassende Versorgung in der eigenen Häuslichkeit. Wenn eine pflegerische medizinische Behandlung, zum Beispiel das Überwachen von Vitalfunktionen, Beatmung etc. notwendig ist, dann übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen nach entsprechender ärztlicher Verordnung die dadurch entstehenden Kosten. Die Leistungen der Grundpflege (Körperpflege, Ernährung etc.) werden von der Pflegekasse und Sozialhilfe-Trägern übernommen. Wo es möglich ist, werden Angehörige auf Wunsch in die Pflege integriert. Sie erhalten dann eine umfassende Anleitung, die sie in die Lage versetzt, zum Beispiel nachts oder einige Stunden tagsüber den Patienten allein zu betreuen. Darüber hinaus gibt es auch verschiedene Modelle, in denen sich auch andere geeignete Leistungserbringer wie Caritas, Diakonie etc. an der Pflege beteiligen. Das Wohl des Patienten und seine Wünsche sollen soweit es geht berücksichtigt werden.

Foto: Florian Hiltmair – Fotolia

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